Tannenhof

Haustechnik

Ein Passivhaus ist luftdicht und thermisch stark isoliert. Die benötigte Heizwärme ist daher sehr gering und aus diesem Grunde kann auf Warmwasser als Energieträger zum Heizen verzichtet werden. Nahezu sämtliche thermischen Zugewinne bleiben im Haus. Sonnenschein im Winter (selbst bei zweistelligen Minusgraden) oder der Besuch von Gästen (jeder heizt mit fast 100W) machen sich deutlich bemerkbar. Die Liste der ohnehin in einem Haus vorhandenen Wärmequellen ist ansehnlich: Kühlschrank, Beleuchtung, Fernseher, PC, Kerzen, Herd,...

AnsaugrohrAls Energieträger wird im Passivhaus Luft verwendet. Die Luft wird mit dem abgebildeten Stutzen im Garten angesaugt und mit Röhren in ca. 2m Tiefe durch die Erde bis zur Lüftungsanlage geführt. Das bewirkt, dass die Luft im Winter frostfrei und im Sommer leicht gekühlt in der Lüftungsanlage ankommt. (Von einer echten Erdwärmenutzung kann man hierbei jedoch nicht sprechen). Die Luft wird dann zunächst in die Räume mit hoher Aufenthaltsqualität eingeblasen (Wohnzimmer, Esszimmer, Schlafzimmer). Auf der anderen Seite wird die verbrauchte Luft in den Räumen mit eher schlechter Luft (Bad, Küche, WC) wieder abgesaugt. Bei einem Luftdurchsatz von 175m³/h hat man jederzeit zugfrei frische Luft im Haus. Lüften erübrigt sich, ist aber nicht "verboten" wie oft behauptet wird.

Vor dem Verlassen des Hauses passiert die Abluft einen Luft/Luft-Wärmetauscher um mit ihrer thermischen Energie noch die Zuluft zu erwärmen. Bei der von uns eingesetzten Maico-Aerex BW300 beträgt der Wirkungsgrad knapp 80%. Es gibt auch Systeme mit höherem Wirkungsgrad. Dabei muss allerdings bedacht werden, dass dadurch der Wirkungsgrad einer nachgeschalteten Wärmepumpe in der Abluft sinken würde. Dieser Wirkungsgrad muss also als Kompromiss gesehen werden.

 

Aerex-Anlage

Die gesamte Haustechnik findet auf einer Grundfläche von 1x2 Metern Platz. Links sieht man den 300l Warmwasser Schichtenspeicher, auf der rechten Seite die Lüftungsanlage.

 

Solarpumpe

Zur Warmwassererzeugung haben wir Flachkollektoren auf dem Dach. Die Wärme wird mittels Umwälzpumpe vom Dach geholt.

Energiebedarf

Rechnet man die reine Wohnfläche, so kommt man auf einen Energiebedarf für Heizung und Warmwasser von ca. 17kWh pro m² und Jahr. Für ein Haus mit 140m² Wohnfläche entspricht das 240l Heizöl oder 240m³ Gas.

Bei unseren Häusern wird auch der Keller mitgeheizt. Das hat den Vorteil, dass der Keller nicht aufwändig thermisch vom Wohnbereich isoliert werden muss und von der Wohnung aus zugänglich ist. Rechnet man diese Fläche auch noch mit ein, so ergibt sich ein Jahresenergiebedarf von 13kWh/m². Das sogenannte Dreiliterhaus benötigt im Vergleich 30kWh/m².

Alle Werte sind der tatsächlich gemessene Durchschnitt der Jahre 2003...2008.

Bei diesen Zahlen treffen einen die Energiepreiserhöhungen weniger hart.

Seitenanfang